Die Freude an der Person kann stärker sein als Krankheit und Todesangst

 

Andrea Kuhl hat vielen Menschen, denen sie in ihrem kurzen Leben begegnete, etwas von dem gegeben, was Mut macht, mit sich selbst in Berührung zu kommen. Ihre freundliche, warmherzige Art war oft mit einer ganz persönlichen Kontaktaufnahme verbunden. Wer sie näher kennen lernte, spürte, dass hier mehr passiert als die nette Form von Freundlichkeit, die für den Moment erfreut, aber nicht nachhaltig persönlich berührt. Irgendwie schaffte sie es immer wieder, sich mit dem innersten Kern einer Person zu verbünden.

 

Vielleicht lässt sich das am besten durch ein konkretes Bild vermitteln: Als sie sich im Sommer 2005, ein paar Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, entschloss, einen Auftritt ihres Singkreises trotz großer Schmerzen zu besuchen, war die Kraft ihrer Beziehungsaufnahme besonders deutlich spürbar: Während den Chormitgliedern ihre eigene Traurigkeit über Andreas Schicksal ins Gesicht geschrieben war (sie wussten, dass die Ärzte eine durchschnittliche Überlebensdauer von 2 Monaten genannt hatten), war in Andrea Kuhls Gesicht die persönliche Freude über das Wiedersehen ungebrochen und der Blickkontakt herzlich wie immer, und zwar bei jedem einzelnen Chormitglied, dem sie sich zuwandte.

 

Die hier ausgewählten drei Fotos von diesem Sonntag zeigen dies ganz deutlich. Das vierte Foto zeigt Andrea Kuhl bei einem Besuch von Sr. Maria de Lourdes-Stiegeler während ihrer Anschlussheilbehandlung in der Habichtswaldklinik (Kassel).